Diebstahl in Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen

Diebstahl in Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen In der Nähe des Japanischen Gartens in Wolfratshausen hatte sich der Vorfall ereignet, den ein langjähriger Kunde uns in Auftrag gab:

Dr. F., der eine große Zahnarztpraxis in München betrieb, hatte sein Auto auf dem Parkplatz abgestellt und als er zurückkam, war das Bild im Wert von 150.000 € in seinem Wagen verschwunden. Er hatte sofort die Polizei verständigt, aber er hatte den Beamten nur berichtet, dass seine Golfausrüstung aus dem Auto fehlte; von dem Bild, das auch im Kofferraum des Autos gut verstaut gewesen war, hatte er nichts erzählt. Zu allem Überfluss war das Bild nicht versichert – die Versicherungsprämie wäre so teuer gewesen, dass Dr. F. seine Kunstschätze lieber durch die Alarmanlage in seinem Hause schützen ließ.

Wie sollten wir denn sein Bild finden? Dr. F. hatte eine Idee: als er bei seinem Bekannten, dem Kunsthändler das Bild verhandelt hatte, hielt sich ein anderer Interessent in dessen Haus auf: Ein sehr südländisch aussehender Mann mit stark gelackten Haaren. Dr. F. hatte den Eindruck, dass dieser Mann sich ebenfalls für das Bild interessiert hatte, denn der war immer in der Nähe gewesen und Dr. F. hatte das mulmige Gefühl, dass dieser Mann ein unangenehmer Zeitgenosse sei.

Dr. F. hatte sich gemerkt, mit welchem Auto der Fremde gekommen war: Ein weißer Porsche Cayenne, zugelassen in Garmisch-Partenkirchen. Nun vermutete Dr. F., dass ihm dieser „Konkurrent“ wegen des Bildes nachgefahren war und er unterstellte, dass dieser Mann sein Auto aufgebrochen und das Bild genommen hatte. Wir nahmen die Witterung auf, ohne viele Angaben zu haben: das Auto, den Zulassungsort und die gelackten Haare des südländischen Fahrers. Aber es war einzusehen, dass Dr. F. nicht selbst die Ermittlungen aufnehmen konnte. Während wir einen kleinen Imbiss einnahmen, wurden wir in der Gaststätte wurden wir von einem ganz besonderen Kellner bedient: Es war ein junger Mann mit südländischen Aussehen und stark gelackten Haaren! Sollte das etwa „unser Mann“ sein?

„Kommissar Zufall“ spielt auch bei uns manchmal eine große Rolle. Aber wir waren vorsichtig, denn wir mussten erst mal herausfinden, wohin der Kellner nach Dienstschluss gehen würde. Wir bekamen heraus, dass er bis 23.00 Uhr Dienst machen würde.

Es wurde ein langer Abend und wir mussten mehrere Ausgänge des Hauses überwachen, weil wir nicht wussten, durch welche Tür der Kellner das Haus verlassen würde. „Unser Mann“ schien in der Nähe des Restaurants zu wohnen, denn er ging nicht zu einem der geparkten Autos, sondern machte sich zu Fuß auf den Weg. Für uns bedeutete das, wir mussten uns teilen: Einer von uns musste ihm unauffällig zu Fuß folgen, ein anderer musste mit dem Auto – genau so unauffällig - hinterherfahren und wir schafften es, nicht aufzufallen. Der Mann ging tatsächlich zu einem in der Nähe stehenden Haus, ein großes und gepflegtes Anwesen mit einer großen Garage. Das Glück war auf unserer Seite: Bevor er in seinem Haus verschwand, ging er zu dieser Garage, schloss sie auf, und dort stand der weiße Cayenne.

Jetzt war Schnelligkeit gefragt: Einer von uns sprang auf ihn zu, als er gerade aus der Garage heraus kam. Wir verwickelten ihn in eine ernsthafte Diskussion, sagten ihm auf den Kopf zu, dass er ein altes wertvolles Bild in seinem Auto habe und er war sehr davon überrascht, was wir alles wussten. Aber das Überraschungsmoment war auf unserer Seite: Wir gaben uns als Privatdetektive im Auftrag von Dr. F. aus München zu erkennen und nach anfänglichem Leugnen gab er zu, dass er in der Tat auf Veranlassung eines Kunden dieses Bild „abgegriffen“ hatte. Wir machten ihm einen eleganten und für ihn unerwarteten Vorschlag: Wir würden alles vergessen, dass wir ihn je gesehen hätten, wenn er uns das Bild auf der Stelle aushändigen würde und er ging ganz erleichtert darauf ein.

Dr. F. war sehr glücklich, als wir ihn noch am gleichen Abend in München anriefen und ihm von unseren Ermittlungsergebnissen erzählten. Dass wir die Angelegenheit ohne offizielle Formalitäten erledigt hatten, war ihm sehr Recht – denn so konnte er viel Papierkram vermeiden und sein Bild hing bereits am nächsten Tag in seinem Privatmuseum.

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